Nachhaltigkeit oder auch "Green Wedding"
Bei seiner eigenen Hochzeit denkt man zunächst nicht an das Thema Nachhaltigkeit. Wenn man tiefer in die Planungen und Vorbereitungen geht wird es jedoch zunehmen prominenter. Irgendwann kommt die Frage: "Brauch ich das wirklich", "Das landet danach sofort im Müll" oder "Umwelfreundlich geht anderst". Umso präsenter wird daher eine Green Wedding.
Wir haben uns von anderen Blogs inspirieren lassen und fassen für euch alles kompakt zusammen.
Foto: Andrii_K / Shutterstock #Anzeige
Ideen die Hochzeitsfeier möglichst plastikfrei und umweltfreundlich zu gestalten wird also immer häufiger ein großes Thema. Das bedeutet nicht immer dass man auf vieles verzichten muss. Es gibt auch wundervolle Alternativen die weniger Umweltbelastend und dafür deutlich nachhaltiger sind.
Seit vielen Jahren ist das Steigenlassen von Ballons standard. Gerade hier sollte man sich Fragen wo denn der ganze Plastikmüll landet. Im Meer, auf Feldern oder Flüssen. Für Tiere können die Ballons zudem sehr gefährlich werden. Kein Wurf-Reis oder Plastikkonfetti sind ja meist schon der leichte Anfang etwas nachhaltiger zu feiern.
Daher der absolute Trend. Achtet auf Nachhaltigkeit beim Einkaufen von Deko oder beim planen der Hochzeit. Weniger ist mehr, diverse Müll-Fallen vermeiden und und und.
Wo kannst DU bei der Planung bewusst und nachhaltig sein?
Location:
Eine freie Trauung klingt zwar nachhaltig und "grün" jedoch steckt oft auch viel Aufwand und versteckte Kosten dahinter. Transport von Equipment, Deko, Sitzbänke oder auch die Anreise können mit Verbrauch von Treibstoff und auch Kosten verbunden sein Hier ist eine klassische Location teilweise deutlich nachhaltiger da dort alles Notwendige bereits vor Ort ist. Das hat den Vorteil, dass ihr bei schlechtem Wetter nach drinnen ausweichen könnt und daher keine stromfressenden Heizgeräte und Plastikzelte braucht. Natürlich ist es romantisch mit Bergpanorama oder an anderen schönen Kulissen zu heiraten. Doch ihr und eure Gäste müsst ja erst einmal zu diesem Ort kommen. Je weiter die Anreise, desto größer ist gleichzeitig auch der CO2-Ausstoß. Überlegt euch schon von Beginn an woher eure Gäste kommen oder wählt sogar einen Shuttlebus bei dem alle oder der Großteil der Gäste berücksichtigt werden kann.
Einladungen:
Nachhaltig zu sein bedeutet nicht gleich dass ihr an allem sparen sollt oder auf alles verzichten müsst. Eine schöne Einladung kann auch ökologisch sein. Elektronisch wäre natürlich ökologisch am sinnvollsten aber leider auch nicht sehr persönlich. Aber auch bei klassischen Papiereinladungen gibt es tolle Möglichkeiten dass diese nachhaltig sind. Recyclingpapier oder handgeschöpftes Papier macht dabei auch noch einen wundervollen Eindruck und kann am Ende sogar deutlich hochwertiger erscheinen als herkömmliches Tonpapier. Verschickt außerdem nur Einladungen an Gäste die wirklich nicht einfach oder schnell erreichbar sind. Alle anderen Karten könnt ihr bei Gelegenheit auch prsönlich übergeben wenn man beispielsweise Freunde und Familie sowieso zeitnah besucht. Zudem spart es Geld und schont die Umwelt wenn man vorher genau zählt wie viele Karten ihr wirklich benötigt damit nichts in den Müll geworfen werden muss.
Gästeliste:
Müssen es wirklich 100 Gäste oder mehr sein? Je mehr Gäste, desto mehr Müll und Kosten fallen natürlich an. Ihr müsst NIEMANDEN verpflichtend einladen. Es ist eure Hochzeit. Lasst euch hier auch nicht von Freunden oder Familie hineinreden. Selbst wenn es Verwandschaft ist. Ihr tut euch damit keinen gefallen wenn ihr jemanden einladet mit dem ihr eigentlich gar nicht feier möchtet. Eure Hochzeit ist das intimste Fest das ihr in eurem Leben feiern werdet also lasst nur eure wichtigsten Wegbegleiter teilhaben. Zudem wird die Auswahl an Locations größer da ihr 50 Personen leichter unterbringen könnt als 200 pax. Kleinere Gesellschaften sind auch deutlich persönlicher und romantischer. Glaubt uns, eure Feier wird deutlich entspannter und persönlicher.
Kleidung:
Ein schönes Kleid und ein schicker Anzug ist natürlich wichtig. In vielen Fabriken herrschen schlechte Bedingungen, Kinderarbeit und mieserable Bezahlung. Kauft eure Garderobe daher lieber in regionalen Modegeschäften und Brautläden statt im Internet. Unnötige Versandwege kommen hinzu, vor allem wenn man bei mehreren Kleidern die restlichen wieder zurücksendet. Einen hochwertig gefertigten Anzug und hochwertige Schuhe kannst du danach auch im Alltag oder im beruflichen Leben tragen. Ebenso gilt das auch für das Brautkleid, was du auch als Abendkleid wiederverwenden kannst. Weiße Kleider können hinterher einfach eingefärbt werden. Hier gibt es online zahlreiche Tutorials.
Alternativ könnt ihr euer Hochzeitsoutfit auch leihen oder gebraucht kaufen. Falls es nicht 100-prozentig passt, kann eine Änderungsschneiderei (Achtung! Vorher beim Verleiher das Ok geben lassen) es passend machen lassen. Brautjungfern müssen nicht zwingend die gleichen Kleider tragen und hier extra Geld ausgeben für Kleider, die ihnen vielleicht gar nicht gefallen aber euer Wunsch war. Viel abwechslungsreicher und ökologischer wird es wenn ihr nur Farbe und Stil vorgebt. So kann jeder selbst entscheiden was er kaufen oder tragen möchte. Es muss ja auch nicht immer neu sein.
Schmuck:
Gold, Silber und Edelsteine sind nicht immer ökologisch. Auch hier zählt die Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung dieser Materialien. Hier ist der weg zum örtlichen Juwelier oder Goldschied ratsam. Fragt dort einfach nach passenden Schmuckstücken und Ringen. Alles besser als im Internet. Dort weiß man weder etwas über Herkunft noch Reinheit der Angaben.
Essen und Trinken:
Fragt bei der Location bereits früh nach der Herkunft von Fleisch, Fisch und Beilagen. Woher stammt das Fleisch, von woher werden die Beilagen bezogen und von wo stammen Getränke wie Weine. Regionale Zulieferer haben kurze Lieferwege, bessere Haltung und Produktion. Achtet bei der Menüauswahl auch auf saisonale Produkte. Es muss bei einer Winterhochzeit keine Erdbeertorte geben bei denen die Früchte aus über 5000km Entfernung kommen.
Nachhaltige Produktion ist zwar teurer aber dafür auch hochwertiger und meist schmackhafter.
Auch bei der Menge gibt es einiges zu beachten. Manche Betriebe kalkulieren sehr großzügig. Das ist auch gut so. Bevor eure Gäste hungrig bleiben müssen weil zu wenig eingekauft wurde soll lieber etwas übrig bleiben. Bleibt etwas übrig, könnt ihr das euren Gästen als Lunchpaket mitgeben (Hier könnt ihr auch nachhaltige Verpackungen organisieren). Oder ihr spendet Gemüse, Obst und andere Lebensmittel einfach einer örtlichen Tafel.
Geschenke-Wünsche:
Die Geschenkliste zur Hochzeit ist eine lange Tradition. Diese stammt aus einer Zeit, in der meist erst nach einer Hochzeit ein neuer Hausstand gegründet wurde und daher noch viel im Haushalt fehlte. Heute ist das in der Regel nicht mehr so und daher eigentlich alles im Haushalt vorhanden. Man schenkt daher auch keine Mixer mehr zu einer Hochzeit.
Überhaupt keine Geschenke zur Hochzeit ist aber auch nicht schön.
Dafür gibt es aber nachhaltige Alternativen zu Materiellen Geschenken die danach auf dem Flohmarkt landen oder aufwendig hergestellt und verpackt wurden. Wie wäre es beispielsweise mit einem eigenen Baum als Baumpate? Selbstverständlich könnt ihr euch auch einfach nur eine finanzielle Unterstützung zur Hochzeit wünschen. Macht eure Gäste bereits in der Einladung darauf aufmerksam dass ihr eine "Grüne" Hochzeit feiern möchtet und lieber nachhaltige Geschenke möchtet. Keiner wird da beleidigt auf euch sein.
Hochzeitsreise:
Es muss nicht immer die größte, teuerste und weit entfernteste Reise werden die ihr je gemacht habt. Soll es trotzdem eine exotisches Hochzeitsreise sein, dann passt eure Aufenthaltsdauer an die Entfernung an dass es sich wenigstens auch lohnt. Für eine Woche einen 20 Stündigen Flug zu nehmen ist idiotisch. Auch bei der Wahl der Unterkunft gilt dass kleine und lokale Betriebe meist sinnvoller sind als große Ketten. Hier sind auch interne Lieferwege meist riesig und viele Sachen wie Seifen, Handtücher etc landen viel zu oft im Müll. Die ökologisch verträglichste Variante ist es den Jahresurlaub einfach ein wenig auszudehnen wenn dieser sowieso bereits geplant ist.
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